Achtung

 

Die Ostsee ist immer eine Reise wert !

Die Ostsee ist ein Binnenmeer und damit gemäßigter, wie die Nordsee, nicht so stürmisch, sondern ruhiger und auch ein wenig wärmer. International bezeichnet man die Ostsee als Baltisches Meer.

Aber so ganz unbekümmert sollte man nicht unbedingt sein. Ohne nun die Freude an einem Aufenthalt an der Ostsee nehmen zu wollen, haben wir hier einmal drei Gefahren aufgelistet, mit denen man eventuell in Berührung kommen könnte.


  • Vibrionen (Bakterium)
  • Petermännchen (Giftfisch)
  • Bernstein / Phosphor

 

 

 

 

 

 

Vibrionen
Bild: public domain → phil.cdc.gov (Jaybear)

Killer-Bakterien  /  Vibrionen

Wir möchten hier nun keine Angst oder Panik verbreiten, aber ...
... vorsichtig muss man trotzdem sein !

Vibrionen ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für Bakterien der Gattung Vibrio. Es handelt sich um gramnegative Bakterien, fakultativ anaerobe, gekrümmte Stäbchen. Die Geißeln sind meist polar angeordnet. Überdauerungsorgane wie Sporen werden nicht erzeugt. Die meisten Arten leben im Süß- oder Meerwasser. Humanpathogen sind neben dem bekannten Choleraerreger Vibrio cholerae auch Vibrio parahaemolyticus und Vibrio vulnificus, die beide in warmem Salzwasser vorkommen und für schwere Magendarminfektionen und Weichteilinfektionen verantwortlich sein können.
Quelle: Wikipedia

Gerade dann, wenn das Wasser so herrlich schön warm ist und zu einem ausgiebigen Bad einlädt, dann ist auch die Zeit des „Vibrio vulnificus”. Bei einer Wassertemperatur von mehr als 20º Celsius vermehren sich diese Keime explosionsartig und bleiben so lange, bis das Wasser deutlich abgekühlt ist.

Die Keime können über geschlucktes Wasser, aber auch durch offene Wunden in den Körper gelangen.

Menschen mit einer chronischen Erkrankung gehören zu der Risikogruppe die durch eine Infektion mit diesem Erreger schwer erkranken und sogar sterben können. Zu den Symptomen einer durch Vibrionen entstandenen Infektion gehören Schüttelfrost und Fieber. Hier hilft dann nur noch eine Therapie mit Antibiotika, um den Krankheitsverlauf zu mildern.

Chronisch kranke Menschen sollten dann lieber auf ein Bad in der Ostsee verzichten - sich nach dem Baden ordentlich abzuduschen, hilft leider nicht !
Auch auf einen Spaziergang, barfuß am Strand, sollte man dann lieber ebefalls verzichten.

Dass man diesen Erreger nicht auf die „leichte Schulter” nehmen sollte, zeigt, dass es seit 2003 eine „Vibrionen-Aufzeichnung” gibt (eine Meldepflicht gibt es noch nicht). Seit Beginn dieser Aufzeichnung sind 79 Krankheitsfälle mit dreizehn Toten erfasst.
2018 → 18 Infektionen / 3 Todesfälle
2019 → 12 Infektionen / 3 Todesfälle
2020 → 20 Infektionen / 2 Todesfälle (noch nicht abgeschlossen)
2022 → 10 Infektionen
2023 → 5 Infektionen
2024 → bereits 1 gemeldete Infektion


Verbreitung: der Erreger kommt in der gesamten Ostsee und der Nordsee vor.

Weiterführende Informationen:
Webseite → Robert Koch Institut
Webseite → Schleswig-Holstein
Badewasserkarte → Mecklenburg-Vorpommern




Bild: public domain → Tomasz Sienicki - 2004

Petermännchen

„Petermännchen” ... ein recht harmloser Name für so einen giftigen Fisch.
Das Petermännchen (Trachinidae) gehört zu der Ordnung der Barschartigen. Das „Gewöhnliche Petermännchen” (Trachinus draco) kommt auch in der Nord- und Ostsee, in Küstennähe vor.
Das Petermännchen ist zwar nacktaktiv, verbringt den Tag aber bis zu den Augen eingegraben im Sand oder Schlamm. So kann es leicht passieren, dass man versehentlich auf so einen Fisch tritt, was allein schon sehr schmerzhaft ist.

Eine Vergiftung verläuft in der Regel nicht tödlich, sie verursacht oft starke, meist sehr schmerzhafte Schwellungen, die sehr lange anhalten können. Einige Menschen reagieren jedoch allergisch auf das Gift, was zu Schwindel, Kopfschmerzen, Bewusstlosigkeit oder gar einem Herzstillstand führen kann. Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Textabschnitt Wikipedia CC (Webseite Uni-Klinik Bonn, August 2014)





Bild: public domain → James St. John - 2020

Bernstein  /  Phosphor

Geht man am Ostsee-Strand spazieren, so ist der Blick meistens auf den Boden gerichtet, meist in der Hoffnung, einen schönen Bernstein zu finden. Aber VORSICHT, oftmals ist dieser „leichte, gelbe Stein” eben kein Bernstein, sondern eine böse Hinterlassenschaft aus dem 2. Weltkrieg, Reste einer Phosphor-Bombe. So lange dieser „Stein” mit Wasser bedeckt ist, passiert in der Regel nichts, erst in dem Moment, wo er trocknet reagiert das Phosphor auf die Luft (Sauerstoff) und entzündet sich zu einem schwer zu löschendem Feuer - und es kann zu sehr schlimmen Verbrenunngen kommen.

Möchte man trotzdem versuchen Bernstein zu finden/sammeln, empfiehlt es sich, einen Korb mitzunehmen.
Klappentext:
Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Dem Sammler begegnen am Strand nicht nur begehrte Fundstücke, sondern
manchmal entpuppt sich der vermeintliche Schatz als gefährliches Überbleibsel aus den Weltkriegen: Spreng-
stoffreste, Nitrozellulosestangen oder vermeintlicher Bernstein, der sich als gefährlicher Phosphor herausstellt.
  Dieses Buch zeigt, wie man Strandschätze von Munitionsresten unterscheiden kann, welche Verwechslungs-
möglichkeiten bestehen und wie man unliebsame Folgen vermeiden kann. Herausgegeben von Frank Rudolph,
mit Beiträgen von Sven Koschinski, Ingo Ludwichowski, Jens Sternheim, Tobias Knobloch, Claus Böttcher,
Uwe Wichert und Frank Rudolph.


Vielen Dank an Thomas für diesen Buch-Tipp.

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