Thomasnacht
Version 1
Wenn man in der Thomasnacht die Stube auskehrt, nackt und hinterfür, so sitzt St. Thomas hinter dem Ofen und zeigt das Handwerk an dessen, den man zum Mann bekommt.
Begebenheit
Eine gewisse Löwenwirtin von Essingen bei Aalen machte es auch so. Während des zaubermäßigen Auskehrens saß auf einmal Einer hinter dem Ofen und klapperte mit Bierkrüglein zusammen. Das Mädchen warf in der Angst den Besen weg und sprang davon. Sie bekam richtig einen Bierbrauer.
Version 2
Wenn sich in der Thomasnacht eine ledige Frau vor ihrem Bett ganz nackt auf einen Schemel stellt und den folgenden Spruch spricht, dann sieht sie in dieser Nacht im Traum ihren künftigen Ehemann. Der Spruch lautet: „Betschemel i tritt di, heiliger Thomas i bitt di, lass mi sehn den Herzallerliebsten mein, in dieser heiligen Nacht!”
Thomasnacht
Dieser Tag war einst dem Andenken an den ungläubigen Thomas gewidmet, einer der 12 Apostel von Jesus von Nazareth. Der kürzeste Tag, also die längste Nacht des Jahres, auch Wintersonnenwende: 21./22. Dezember.
Quellen:
Version 1
Anton Birlinger/ M. R. Buck:
„Sagen, Märchen und Aberglauben”
Freiburg im Breisgau 1861, S. 341-342
Version 2
Wikipedia