Schneeberg - Österreich → Herbst  1953

Urlaub in Österreich - der Herbst war in diesem Jahr besonders schön und in erster Linie recht warm. Die Bedingungen für eine Nacktwanderung waren also geradezu ideal. In einem kleinen Dorf in der Nähe von Schneeberg (gut 65 Kilometer Luftlinie von Wien entfernt) begannen meine Frau und ich mit unserer Tour. Unsere erste Etappe überwanden wir mit der „Schneebergbahn”, einer Zahnradbahn, die uns hoch hinauf auf den Berg brachte.

Nach einer kurzen Wanderung entledigten wir uns unserer Kleidung, die doch nur störte. Schwer lag sie an der Haut und schränkte die Bewegungen beim wandern und auch beim klettern reichlich ein. Die meisten Kleidungsstücke verstauten wir im Rucksack, bis auf unsere Shorts, die wir zwischen Rucksack und Rücken klemmten, um sie bei Bedarf schnell anziehen zu können. Was an blieb, waren unsere Bergsteigerschuhe.

Unsere Nacktheit hier oben in den Bergen, empfanden wir als besonders „befreiend” - die Haut kann frei durch die Poren atmen, der Schweiß verdampft durch die Wärme und der Körper wird vom alpinen Wind gestreichelt.

Wir wanderten über Stock und Stein, mal auf den Wanderwegen, mal etwas abseits der Wege. Auf dem Stück in Richtung „Klosterwappen” zogen wir uns erst einmal wieder an, denn dieser freie Bereich ist von dem „Damböckhaus”, einer Schutzhütte, sehr gut einsehbar, zumal da auch eine Wandergruppe gerade rastete.
Sobald wir die vor Blicken schützenden ersten Bäume erreichten, war auch unsere Kleidung wieder im Rucksack. Es folgte ein etwas leichterer Weg zurück zu unserem Ausgangspunkt.



Text und Bilder:
© Paul Christiansen

Quelle:
SaH No. 13 - Vol. 18
April 1954

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